Mit der Merlin rund England

von Peter

Vorwort

Juhu, es ist so weit. Jutta und ich sind im Ruhestand, es kann nun losgehen mit den Törns.

Für unsere erste Reise haben wir fast 5 Monate Zeit eingeplant. Es soll links herum, um die britische lnsel und lrland gegen.

Die „Merlin“ ist nach dem Winterlager auch wieder fit. Bugstrahlruder neu, Wellendichtung erneuert, 12 Volt Versorgung und Schaltpult überholt bzw. erneuert, Segel überholt und einen kleinen 220 V Generator gekauft. Das Unterwasserschiff hat seinen neuen Anstrich bekommen. Das restliche Schiff erstrahlt im polierten Glanz. Zu aller Letzt noch eine neue Rettungsinsel. Nun ist das Schiff im Wasser.

Die 3 Wochen bevor wir starten, können wir noch auf unserem alten Liegeplatz in Hooksiel verweilen. Jede freie Minute wird genutzt, um alle Sachen an Bord zu bringen. Welche Klamotten braucht man unterwegs? Ein rauf und runter der Entscheidungen. Einige Sachen gehen wieder zurück nach Hause.

Törntagebuch

Datum Reise- Seetage Abfahrt Ankunft sm
18.05.18 1 1 Hooksiel Helgoland 36,2
20.05.18 3-6 2-5 Helgoland Edinburgh 425,2
24.05.18 6-17 - Edinburgh   0
03.06.18 18 6 Edinburgh Tayport 54,2
04.06.18 19-20 7 Tayport Arbroath 14,5
06.06.18 21 8 Arbroath Stonehaven 37,8
07.06.18 22-23 9 Stonehaven Bay of Cruden 37,6
09.06.18 24 10 Bay of Cruden Whitehills 41,9
11.06.18 26 11 Whitehills Lossiemouth 23,4
13.06.18 28-32 12-15 Lossiemouth Fort Augustus 68,5
22.06.18 33-36 16-17 Fort Augustus Corpach / Fort Williams 52,9
03.07.18 36-48 18-26 Corpach Stornoway / Lewis 208,3
06.07.18 49-51 27-29 Stornoway Armadale / Skyle 105,0
09.07.18 52-54 30-32 Armadale Craighouse / Jura 117,3
11.07.18 55-56 33 Craighouse Port Ellen / Islay 20,4
13.07.18 57-58 34 Port Ellen Rathlin Island / Nordirland 26,3
17.07.18 59-62 35-36 Rathlin über Portrush Ballycastle 43,7
21.07.18 63-66 7-39 Ballycastle East Loch Tarbert (Kintyre) 67,80
           
           
           
        Insgesamt 1.381,0

 

Fr 18.05.2018 Hooksiel - Helgoland

1. Reisetag , 1 Seetag: Von Hooksiel nach Helgoland / Tagesseemeilen 36,2 / gesamt 36,2 sm

Meine Crew: Jutta, Michael Schön und Egbert Klein und ich. Wir sind bereits am Donnerstag den 17.05.2018 nach Hooksiel angereist. Proviant ist an Bord, der Rest wird auf Helgoland eingekauft.

Wir stehen früh auf, 2 Stunden Vorlauf hat sich als angenehm herausgestellt. Um 07:40 legen wir ab und nehmen die erste Schleuse um 08:00. Hups, wir wollen aus der Schleuse rausfahren, da meldet sich der Schleusenwärter. Nur 1,60m über dem Drempel und dass bei ablaufendem Wasser. Also, bei 1,85 mTiefgang, ohne auszuschleusen wieder zurück.

Wir probieren es um 11:00 Uhr noch mal und es klappt, 1,95 über Drempel. Kurz nach der Ausfahrt setzen wir Segel. Der Wind steht gut, W 13 kn. Wir fahren Vollzeug.

Am Pfingsten ist das größte Segelspektakel in der Nordsee auf Helgoland. Ca. 300 Segelschiff zusätzlich sind im Hafen. Alle im Päckchen. Wir haben Glück und kommen am Schwimmsteg C an der Kaimauer als erstes unter. An uns legt sich nur noch Jörg aus Hooksiel mit seiner „Enjoy“ an. Wir halten uns aus den Regatten raus, erkunden die lnsel und fahren mit der Fähre zur Düne rüber. Die Seehunde dort sind immer wieder ein Erlebnis. Wir bleiben 2 Nächte auf Helgoland.

Impressionen Hooksiel - Helgoland

So 20.05.2018 Helgoland - Edinburgh

3-6. Reisetag , 2.-5. Seetag: Von Helgoland nach Edinburgh / Tagesseemeilen 425,2 / gesamt 461 sm

Wir müssen vor der Überfahrt noch tanken. Bei Dieselpreisen um bei 1 Euro lohnt es sich denTank auf Helgoland Rand voll zu machen. Die Tide erlaubt uns die Anfahrt an die Tankstelle ab 13:00. Wir legen um 12:00 ab und fahren noch ein bisschen herum bis wir tanken. Nach 165 Liter geht nichts mehr rein.

Also los. Es liegen 3 Tage 3 Nächte vor uns. Direkter Weg sind 400 sm. lch hatte hierfür 80 Stunden geplant. lch bin froh, dass die beiden, Michael und Egbert mit an Bord sind. Unsere jahrelangen gemeinsamen Segeltörns haben ein Vertrauen geschaffen, sodass ich der Überfahrt total entspannt entgegensehe.

Wir entscheiden uns, dass nachts nur eine Person jeweils an Deck sein braucht, und wir uns alle 2 Stunden abwechseln. Ein wichtiger Grund dafür ist die gute Wetterlage. Wir haben nördlich bis nordöstliche Winde um 12 k und kaum Welle. Optimal für eine Raumschotskurs. Als Hauptbeseglung habe ich Genua 3 auf der Rolle, das Groß sowie den Besan entschieden. Die Genua 1 liegt bereit und kann am zweiten Vorstag ggf. hochgezogen Werden. Ebenfalls liegt der Gennaker bereit. Diesen setzen wir auch nach kurzer Zeit. Um nicht komplett vor dem Laken zu fahren, schlagen wir einen leichten Luv Bogen ein.
 
Die ersten beiden Tage und Nächte hielt sich die Wetterlage. Wolkenloser Himmel ,sternenklare Nacht. Wir behielten die Beseglung beitagsüber mit Gennaker, nachts mit Genua 1. Am dritten Tag zogen Wolken auf der Wind drehte auf Nord und legte zu 18kn in Böen 23kn.der Seegang nimmt zu bis 2,5 m. Wir Wechseln auf Genau 3 um. Es war die ganzenTage nicht besonders warm, 12 bis 14 Grad, aber nun ohne Sonne wurde es bitterlich. Wir bauten die Kuchenbude auf. Ein Zuspruch aller.

Am nächsten Morgen nach dem Frühstück, Land in Sicht. Es tauchte die englische Küste am Horizont auf. Die Mahlzeiten konnten wir aufGrund der ruhigen Wetterlage die gesamte Fahrt gemeinsam am Tisch unter Deck einnehmen. Frühstück mit Rührei und Speck, abends Roastbeef. Nach 79 Stunden und 425 sm erreichen wir am 23.05.2018 18:30 Edinburgh, Yachthafen Granton.

Impressionen Helgoland - Edinburgh

Do 24.05.2018 Edinburgh

6.-17. Reisetag: Seetag Edinburgh und Umgebung, Tagesseemeilen: gesamt sm

Edinburgh:
Michael und Egbert haben bis Montag Zeit. Erst dann geht ihr Flieger zurück. Wir nutzen die öffentlichen Verkehrsmittel und fahren mit dem Bus in die Stadt. Die Line 16 führt uns vom Stadt nahem Hafen ins Zentrum. Für einen Kölner überraschen die Buspreise. Ein Tagesticket kostet umgerechnet 4,40 Eur. Am ersten Tag erkunden wir die Stadt zu Fuß. Wir genießen die Cafe's, nehmen die landestypischen Speisen und Getränke zu uns. Selbst vor Haggis schrecken wir nicht zurück. Tierinnereien im Schaftmagen gekocht. Hört sich ekelig an, schmeckt aber gut. Die Sehenswürdigkeiten sind zahlreich, sodass wir für die nächsten beiden Tage einen Stadttourbus mit Sprachführung nehmen. Die Linien sind so organisiert, dass man an den Viewing Points aussteigen kann und mit einen späteren dann weiterfährt. Für uns perfekt.
 
Die Stadt selbst ist beindruckend. Nach 3Tagen bin ich erst mal satt mit Sightseeing. Jedoch muss ich hier nochmal hin.
Da Jutta und ich geplant haben, das Landesinnere mit einem Mietwagen zu erkunden, mieten wir diesen bereits zum Sonntag für 6 Tage an. Hierdurch haben Michel und Egbert auch noch einen Tag, um die Gegend erkunden und wir können sie am Montag entspannt zum Flughafen fahren.
 
Gesagt,  getan, Michael und Egbert verlegen das Schiff in die Port Edgar Marina, Jutta und lch holen den Mietwagen in Edinburgh ab. Am Montag, die beiden zum Flughafen gebracht und los in die Umgebung. Die Rosly Chapel, der Hoolyrood Park, die Stadt Dunbbar, der Küstenstreifen bis Edinburgh und Falkirh Wheel sind unsere Zielpunkte.

Impressionen aus Edinburgh

So 03.06.2018 Edinburgh - Tayport

18. Reisetag, 6. Seetag: Von Edinburgh bis Tayport

Nach nunmehr 1 1/4 Wochen in Edinburgh und Umgebung wollen wir weiter. Fast jeden Morgen ist dichter Seenebel auf Grund der Hochdrucklage vorhanden, so auch heute. Trotzdem beschließen wir zu starten. Es wird eine Maschinenfahrt, da mit 2-6 kn Wind nicht allzu viel anzufangen ist.
 
Wir starten um 08:00 Uhr. Entsprechende Beleuchtung ist eingeschaltet, das Radar funktioniert gut. Nach 6 Stunden mitteilweise nur 200 m Sicht und ein Slalom fahrend, um die Fischerzeichen herum, kommen wir an der Barre zum RiverTav an.
 
Der Strom steht für uns. Wir fahren mit 8 kn über Grund den River hoch. Zum Abschluss werden wir noch mit ein paar Delphinen belohnt. Der Ort Tayport wurde als empfehlenswerter kleiner Ort angegeben. Nicht ganz so überzeugend war unser Eindruck. Wir entschieden uns daher für nur eine Übernachtung.

Impressionen Edinburgh - Tayport

Mo 04.06.2018 Tayport - Arbroath

19.-20. Reisetag , 7. Seetag: Von Tayport bis Arbroath / Tagesseemeilen: 14,5 / gesamt 530

Wir starten am Nachmittag um 15:30 für diesen kurzen Abschnitt. Da es schon beim Anfahren des Hafens Schwierigkeiten hinsichtlich der Wassertiefe gab, hab ich mich genau beim Hafenmeister erkundigt. Ganz eng an der seeseitigen Hafenmauer entlang. Dort ist die Tiefste Rinne. Es klappt mit etwas Schlammschieben und wir sind draußen. 1,85 mTiefgang ist für dieses Revier untypisch.

Da Wetter ist bedeckt, kaum Wind, aber keine Nebel. Wieder den River Tav raus bis zur Barre. Und wieder kommen uns die Delphine entgegen. Sie lassen sich nicht in ihrer Bahn beirren. Wir fahren dem Strom gegen an. Nur so können wir es schaffen, rechtzeitig in Arbroath zu sein. Dieser Hafen hat eine Besonderheit. ln dem inneren Hafenbecken schützt ein Fluttor gegen Trockenfallen des Beckens. Nur 3 Std. vor und 3 Stunden nach Hochwasser ist das Tor auf. Der Rest des Hafens fällt fast trocken.

Unterwegs kommen 2 Delphine auf uns zu und beschließen uns als Spielgerät zu nutzen. Eine ganze Weile springen sie vor, neben und hinter uns herum, platschen aufs Wasser. Wir sind rechtzeitig um 18:35 da und erhalten auch einen Platz an den Schwimmstegen. Der Hafen und auch die vorher gesichtet Umgebung ermuntert uns gleich für 2 Tage zu buchen.

Der nächste Tag scheint die Sonne, keine Wolke, jedoch leider Wind aus NO, der kalt ist. Wir packen unsere neuen E Bikes aus und erkunden die Stadt und alles ringsherum. Die Cliffs haben es uns angetan. Wir haben die Gegenseite zu Helgoland und der Langen Anna gefunden. Abends gehen wir Essen. Angesagt ist hier eine Spezialität, die Smokies. Ein Schellfisch geräuchert, wird im Ofen nochmals gebacken und dann serviert. Dazu Beilagen nach Wahl. Sehr lecker.

Impressionen Tayport - Arbroath

Mi 06.06.2018 Arbroath - Stonehaven

21. Reisetag , 8 Seetag: Von Arbroath nach Stonehaven / Tagesseemeilen: 37,8 / gesamt 567,9 sm

Einen ganzen Tag zum Sightseeing in den kleinen Orten ist völlig ausreichend. So fahren wir um 09:30 wieder weiter. Ziel ist Stonehaven. Bei schwachen Winden aus Ost mit 4 kn, braucht man keine Segel zu setzen. Wir lassen den Joggel erst mal an. Als die Fischerzeichen weniger werden, schalte ich auf Autopilot. Gemütlich noch ein Käffchen und die geschmierten Sandwiches, bis wir um 13:40 endlich Segel setzen können. Der Wind hat auf 8 kn aufgefrischt. Wir kreuzen die Küste hoch.

Nach drei Stunden ist es mit dem Segeln wieder vorbei, Maschine an. Die letzten 45 Minuten bis zum Hafen. Hier erwartet uns das erste Mal ein Anlegen an einer Kaimauer im Tidengewässer. lch berechne schnell den Tidenhub. Wir legen mit einer Spring an der Leiter an. Danach die Leinen. Schön lang. lch hatte mich bereits in den anderen Häfen etwas umgeschaut, wie es die anderen so machen an der Kaimauer. Dabei war mir der Trick aufgefallen, ein Gewicht in die Leinen zu hängen.
Hält die leinen auf Spannung und führt sie bei der Tide nach. Also in die Vorleine den Anker gehängt und in die Heckleine ein Reitgewicht. Perfekt.

Ein vor uns liegender Fischer kam freundlich zu uns rüber und gab uns noch zwei dicke Ballonfender. Einfach so. Wir sollten sie bei der Abfahrt entweder auf sein Schiff oder LKW legen. Die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Schotten ist uns überall begegnet. Auch hier bleiben wir zwei Nächte. Der Hafen strahlt eine ldylle aus, der Ort dahinter ebenfalls. Die
durchwandern wir dieses mal, die Fahrräder bleiben drin.

Am Abend kommt der Fischer wieder rein. Seine Körbe sind voll mit King Crabs. lch helfe ihm beim Anlegen. Wir kommen ins Gespräch. Zum Abschluss schenkt er uns eines dieser Tierchen. Eine schöne Vorspeise für das Abendessen. Unsere Töpfe reichen nicht aus. Da eh nur die Zangen gegessen werden, trennen wir diese ab und kochen sie. Ein schöner Ausklang.

Impressionen Arbroath - Stonehaven

Sa 09.06.2018 Bay of Cruden - Whitehills

24. Reisetag , 10. Seetag: Von Bay of Cruden nach Whitehills / Tagesseemeilen:41,9 / gesamt 647,4 sm

Die Nacht gut überstanden, kein Wasser mehr im Schiff. Jutta hat nicht so den Elan aufzustehen. Das Wetter unterstützt sie. lch stehe auf, mache mir ein Café. lch hebe den Anker allein. Kein Wind, dichte Wolken, leicht diesig und kalt. lch fahre aus der Bay Richtung Nord. Wieder unter Maschine. Als Peterhead querab liegt, wird unsere Entscheidung auf diesen Hafen zu verzichten bestätigt. Der Yachthafen liegt mitten im lndustriehafen neben dem Gefängnis. Er sieht nicht einladend aus.
 
Weiter geht es am Leuchtturm „Rattrav Head „ und „Kinnaird Head” vorbei, geht es gegen Westen. Bis Lossiemouth ist es zu weit, also suche ich einen anderen Hafen. Hier ist es nicht ganz einfach. Alles was in dieser Gegend eine Mauer im Wasser hat, mehr als 2 Stunden Wasser darin und Platz für ein zwei Fischerboot, wird als Hafen bezeichnet. lch entscheide mich für Whitehead. Jutta steht langsam auf.
 
Aber auch hier, trotz vorherigen Anruf, wird es eng mit der Tiefe und die Einfahrt hat es in sich. Der Hafen ist gemütlich, freundlicher Service. Was wir jetzt schon mehrfach gesehen haben, jedoch hier ist er uns besonders aufgefallen. Viele Häfen haben einen Crew Raum. Eine voll ausgerüstete Küche mit Sitzgruppe. Hier kann man kochen spülen, wenn man dies alles z.B. aus Platzmangel nicht an Bord machen kann oder will.

Wir bleiben zwei Nächte. Am Sonntag ist hier im einzigen Pub ab 16:00 Uhr Live Musik. Bevor wir losgehen, macht noch vor uns ein kleiner Zweimast Kutter fest. Deutsche Flagge und kommen nur zwei Häfen von unserem Heimathafen Hooksiel entfernt her. Also erst mal Quatschen. Dann in den Pub. Der Sänger ist wirklich gut, macht Stimmung. Eigentlich hatten wir vor so gegen 18:00 wieder zurück aufs Schiff zugehen. Wir sind jedoch versackt. Schottisches Bier, Whiskev und Cider. Also kein Kochen auf der „Merlin”, wir holen und Fish and Chips takeaway.

Impressionen Bay of Cruden - Whitehills

Mo 11.06.2018 Whitehills - Lossiemouth

26. Reisetag , 11. Seetag: Von Whiteholls nach Lossiemouth / Tagesseemei|en: 23,4 / gesamt 670,8 sm

Die Tide lässt uns mal wieder ausschlafen. lch plane nicht vor Mittag auszulaufen. Außerdem wollen wir noch frischen Fisch kaufen,  lecker. Am Hafen ist gleich ein Fischgeschäft. Für fast zwei Kilo Fischfilet vom Dorsch, Seehecht, Butterfisch bezahlen wir knapp 10 Pfund.

Um 12 Uhr legen wir ab, ca. 4 kn Wind. Wieder kein Segeln. lch telefoniere mit der Hafenmeisterin von Lossiemouth, wir sind zu früh. Unter Maschine sind wir zu schnell dort. lch kann erst +- 2 Stunden um LW in den Hafen. Wir setzen Segel. Mit 2 kn durch Wasser bewegen wir uns Richtung Lossiemouth. Ausweichen wollte ich auch nicht, Lossiemouth war einer der Häfen, die gesetzt sind. Lossiemouth RAF, bin ich schon mehrmals gewesen. Damals flogen da noch die Tornados, heute Fliegen die Eurofighter.

Gegen 17:00 bergen wir die Segel. Wir sind immer noch zu früh. Gehen vor dem Hafen vor Anker und kochen. Um 19:00 fahren wir in den Hafen. Wir geben uns einen gesamten Tag um den Ort und den Strand zu genießen. Dünen, feiner Sand. Fast wie in Zeeland. Aber erst mal am Morgen ins Restaurant „Harbour Ligths” zum Frühstück. Dann rauf auf die Fahrräder.
 
Die Planung für den nächsten Abschnitt ist schwierig. Erst das Auslaufen 2 Stunden nach LW, dann der starke Gegenstrom nach HW lnterness bis zu 4 Konten. Wir haben für die 36 sm ca. 4,5 Stunden Zeit.

Impressionen Whitehills - Lossiemouth

Mi 13.06.2018 Lossiemouth - Fort Augustus

28. - 32. Reisetag, 12.-15. Seetag: Von Lossiemouth bis Fort Augustus / Tagesseemeilen: 68,5 / gesamt 739,3 sm


Wie schon erzählt, ist es diesmal etwas eng mit der Gezeit. Wir stehen um 6 Uhr auf und bereiten alles vor. Um 07:30 erste Messung des Wasserstandes. Es müsste reichen 1,90 m. Der Strom nimmt uns mit, könnte klappen. Wir können Segel setzen, lassen den Motor aber mitlaufen. So kommen wir auf 8 kn über Grund. Nach einiger Zeit müssen wir diese wieder
reinnehmen. Nur noch 2 kn Wind, und der dreht auf gegen an. Es fängt an zu Regnen und wir bauen die Kuchenbude auf.
 
Die Landschaft wechselt von steiler Felswand zu Dünenstrand. Wir schaffen es rechtzeitig. Um 13:25 sind wir an der Tankstelle von lnverness Marina. Der gute Diesel aus Helgoland ist fast leer. Nun gibt es nur noch roten Diesel. 165l nachgetankt, dann ab in die erste Schleuse in den Caledonian Kanal.

Zur besseren Stadtnähe von lnverness liegt der Hafen Seaport Marina. Dieser ist der erste Hafen der zu dem Kanal Pack gehört. Man zahlt zu Anfang eine Kanalgebühr nach Schiffslänge und Aufenthaltsdauer, entspricht bei mir 230 E für 8 Tage, darin enthalten sind alle Kosten für Schleusen, Moorings und Häfen. Dazu kann man nichts sagen.

Ein Sturmtief zwingt uns zu 2 Nächten in lnverness. Am Freitag geht's dann los. Die erste Schleusentreppe von 4 Schleusen rauf, jeweils eine Hubhöhe von über 4 Metern. Fast eine Stunde dauert es, bis wir durch sind. Nur 4,6 sm fahren wir heute, dann legen wir uns fest in Dochgarroch an der nächsten Schleuse.

Auf dem Kanal kann man Motoryachten ohne Führerschein und Erfahrung mieten. Dementsprechend gibt es in jeder Schleuse oder auch am Pier, die lustigsten Manöver zu sehen. Kaum eine Schleuse, ohne dass eins dieser Boot quer steht oder die Mauer rammt.

Von dort am nächsten Tag zum Loch Ness. Alle Fotoapparate und Videokameras sind aufgefahren, falls wir Ungeheuer „Nessie” zu Gesicht bekommen. Es ist der Tag der umgeworfenen Entscheidungen. Erst machen wir nach 10 sm an einer Mooring Boje fest. Nee, der zughörige Ort mit Dingi und dann kein Pub. Weiter zum nächsten Pier. Wir liegen an ihm, da schüttet es. Ein privater Pier. Nee, auch nicht das Ware. Wir fahren bis Fort Augustus, dem Ausgang aus Loch Ness. Hier gefällt es uns.
 
Wir treffen Holländer und auch einen Norweger wieder, den wir auf der Tour kennengelernt haben. Es gibt mehrere Pubs, einen Supermarkt und viele Andenkenlädchen. Ein kleiner Touristenort. Sie fahren scharenweise die Besucher mit Bussen heran. Die 5-fache Schleusentreppe ist die Attraktion. Von hier aus gehen die Ausflugsboote auf Loch Ness raus.
 
Die erste Nacht verbringen wir vor der Schleusentreppe, die zweite hinter der Schleusentreppe. Das durchschleusen dauert 2 Stunden, incl. Drehbrücke. Hinter der Schleuse fest, nehmen wir die Fahrräder und fahren in die Highlands.

Fr 22.06.2018 Fort Augustus - Corpach/Fort Williams

33. - 36. 1/2  Reisetag, 16.-17. Seetag: Von Fort Augustus bis Corpach / Tagesseemeilen: 52,9 / gesamt 792,2 sm


Heute Morgen haben wir den Caledonian Kanal verlassen und warten jetzt vor der Seeschleuse auf Hochwasser. Beendet habe ich den ersten Teil in Fort Augustus. Wir waren mit den Rädern los. Ab von den Fahrradwegen am Kanal geht's ab in die Berge. Schöne Perspektive von oben auf die Kanalschlucht.

Am 18. Juni fahren wir von Fort Augustus weiter. Wieder ein Stück Kanal, 2 Schleusen und eine Drehbrücke. Dann durch Loch Oich. Wir würden das als See bezeichnen. Hier heißt es Loch, unabhängig ob ein Binnensee oder ein Meeresarm oder Fjord. Der Wind frisch wieder auf, teilweise 20 kn. Es regnet wieder. Das Wasser Spaß Paradies am Ende des Lochs, wo wir festmachen wollten, ist geschlossen.

Weiter bis Schleuse Laggan, aber nicht durch, auf der Seite liegen wir ruhiger. Aber mitnichten, wir dürfen dort nicht mehr liegen. „Too Bussv” sagt der Schotte. Wir müssen durch und machen auf der Loch Lochv Seite fest. Das Wetter peitscht uns um die Ohren. Englisches Wetter halt. Das Thermometer steht wieder bei 6 Grad.

Abends die ergatterten Prospekte durchgeschaut. Oh, der Harry Potter Zug mit der geilen Brücke. Beschlossene Sache, wir buchen online. Sehr ausgebucht der Zug, wir bekommen noch 2 Tickets, jedoch nur 1. Klasse und nur einfache Fahrt am Donnerstag. Der Zug geht von Fort William nach Malaig. Um Meeresarme und Schluchten herum. Zurück müssen wir selbst organisieren. Entweder mit dem regulären Zug oder mit dem Bus. Wir nehmen den Bus und bereuen dieses nicht. Der Bus fährt parallel mit etwas Abstand zur Bahnstrecke. Das rundet das Bild ab.

Den Tag davor haben wir Fort Willam unsicher gemacht. Die Kühlschränke wieder aufgefüllt.
Di 03.07.2018 Corpach - Stornoway/Lewis

36. bis 48. Reisetag , 17. bis 26. Seetag: Von Corpach/Fort Wiliams nach Stornoway (Lewis) / Abschnittsseemeilen: 208,3 / gesamt 1000,5 sm

Mit dem gestrigen Einlaufen nach Stornoway auf der äußeren Hebrideninsel Lewis, haben wir nicht nur die 1000 sm geknackt, sondern auch unseren nördlichsten Punkt der Reise erreicht. Vor 4 Tagen hatten wir den östlichsten erreicht, Loch Maddy auf der Insel Nord Uist.

Die Landschaft hier ist unbeschreiblich und überwältigend. Viele Bilder kann man jedoch nicht machen. Immer karge Berge und Schluchten, die sehen auf Bildern immer gleich und langweilig aus. Jedoch, wenn man an den Felswänden entlangfährt, kann immer wieder nur staunen. Man ist keine 100m von den Klippen entfernt, hat eine Wassertiefe von 50 m und die Felswand geht gerade hoch bis auf 3 bis 4 hundert Meter. Immer wieder hat das Wasser Schluchten und Höhlen hinein gefressen.

Es gibt viele schöne und sichere Ankerplätze zwischendurch. Die Bevölkerungsdichte ist hier sehr gering. Im Vergleich mit der Eifel, würde ich die Eifel als überbevölkert einstufen.
 
Wettertechnisch haben wir Glück, eine stabile Hochdruck Lage beschert uns Sonne, wenn auch dafür geringe Winde. Aber das ist hier eh eine Besonderheit. Die Berge und die schluchtenartigen Meeresarme bilden ihre eigenen Winde. Die Vorhersage kann man nur grob annehmen. Teilweise dreht der Wind um 180 Grad. In den Lochs sind beim Ablegen heftige Winde, ist man draußen, verhungert man.
 
Auch die Tidenströme sind, die hier sehr gering sind, ändern sich in und um die Meeresarmündungen.

Aber zurück zum Ende des letzten Kapitels.
Oban Bilder 1 - bis 15.
Wir waren aus dem Caledonian Kanal heraus und sind an Fort Wiliams vorbei nach Oban gefahren. Eine Kleinstadt, die der Haupt Fährhafen für die Inseln der Inneren und Äußeren Hebriden ist. Wir waren am Freitag und Samstag dort. Viele Hotels und Bars, garantierten ein gutes Nachtleben zum WE.

Am Samstag erst durch den Ort und in die Whiskey Distillery , dann abends das Fußballspiel gegen Schweden im Pub. Neben uns am Tisch ein schwedisches Pärchen. Danach in die Bars, fast jede hat Live Musik.

Tobermory Bilder 16- 23
Am Sonntag auf die Insel Mull nach Tobermoıy,. Die nächste Whiskey Distillery. Hier machen wir eine Führung mit anschließendem Tasting. Oh, mittags schon breit. Der Ort ist wie aus dem Bilderbuch. Ein wenig erinnert es an dänische Fischerorte. Dieser sollte für nun fast eine Woche, die letzte Ansammlung von mehr als 20 Häusern in einem Ort sein.

Muck Bilder: 24- 29
Es geht weiter auf die Insel Muck, sie gehört zu den Small Islands (Much, Eigg, Rum und Canna). Ab hier gibt es erst mal keinen Steg mehr. Wir ankern. Das Dinghi kommt noch nicht zum Einsatz, wir betreten das Eiland nicht.
Canna Bilder : 30- 40
Das nächste Ziel ist die Insel Canna aus der Gruppe. Auf dem Weg wieder Delphine. Es sind einige, die sich einen Spaß daraus machen, mit unserem Schiff zuspielen. Ich bekomme dies gar nicht mit der Kamera so richtig eingefangen. Zweimal passiert uns dieses Schauspiel bis wir in den Hafen einlaufen.
Wir gehen ebenfalls vor Anker und setzen mit dem Dinghi an Land über. Hier sind nur 10 bis 15 Häuser über die gesamte Insel verstreut. Und das, obwohl die Insel mehr als das doppelte groß ist als Helgoland. Nicht mal 50 Einwohner und nur 4 Autos.
Carbost (Skye) Bilder: 41- 43 und Video 1-2
Weiter nun den ersten Abstecher auf die Insel Skye. Es soll zur Distillery Talisker nach Carbost gehen. Ca. 3 sm vor dem Hafen sehe ich wieder Delphine im Wasser. Wir waren unter Maschine, ca. 6,5 Konten durchs Wasser. Es waren viele und sie hatten uns auch bemerkt. Die Horde schoss buchstäblich auf uns zu und veranstaltete ein Spektakel um uns he rum. So was hab ich vorher noch nicht erlebt. Diesmal ging es gut, alles mit der Kamera einzufangen. Obwohl schon an viele verschickt, lege ich die Videos noch in den Ordner.

Erst gehen wir nahe der Dinghi Rampe vor Anker und setzen über. Ein keiner Marsch durch den Ort. Wir müssen den Pub finden. Das letzte Spiel der Deutschen. Das Spiel war zwar Scheiße, aber der Pub hat es an sich. Abends war Live Musik angesagt. Mehr Lands typische Musik mit einer Art Dudelsack. Wir fahren auf die Merlin zurück, heben den Anker und lassen ihn direkt vor dem Pub wieder runter. Nun ist der Weg mit dem Dinghi zum Pub kurz. Man könnte ja angetrunken zu Schiff zurück müssen. Bevor es in den Pub geht, einmal ins Wasser. Es sind 12,5 Grad Wassertemperatur. Scheiße Kalt. Aber rein. Im Pub dann 2 Bier und natürlich ein Single Malt.

Lochmadgg Bilder: 44 -45
Wohin nun? Doch noch zu den äußeren Hebriden rüber. Das Wetter verspricht Badewannen segeln. Wir entscheiden uns für den Nordteil der Insel Uist. Es soll unser westlichster Punkt der Reise werden. Die Fahrt entwickelte sich auch so, nur, dass bei der Wetterlage, mitten bei der Überfahrt, Nebel aufkam. War schon witzig. Knapp 200 m Sicht direkt über der See, nach oben Blauer Himmel und Sonne.
Es soll der größte Ort der Insel sein. Lochmaddy. Großer Ort , Gelächter. Der Dorf hat nur ca.20 Häuser, verteilt auf 5 qkm, davon sind 2 Hotels. Der Tante Emma Laden ist gleichzeitig die Tankstelle.
 
Wir sind hier auch vor Anker gegangen. Morgens um 4 Uhr geht der Ankeralanh an. Ich hoch. Der Anker hat sich losgerissen und uns versetzt. 25 Knoten Wind, komplett aus anderer Richtung. Wir legen uns für den Rest der Nacht an die Pier. Die Fähre kommt erst später. Der Wind hält an.
Wir kaufen morgens noch schnell ein paar Notwendigkeiten ein und fahren los. Wir wollen weiter nach Norden. 25 Knoten Wind und das raumschots , das gibt ne Sausefahrt.

Als wir die Bucht verlassen, sind es nur noch 12 Knoten, kurz da rauf weiter draußen schläft der Wind ein. Wir haben später mit anderen gesprochen, die auch in der Bucht lagen, der Wind hat fast den ganzen Tag mit der Stärke in der Bucht angehalten. Was für ein Phänomen.
East Loch Tarbert (Harris): Bilder 46 49
Es ist mittlerweile Sonntag, der 01.Jui.2018. Bei Winden zwischen 6-8 Konten, segeln wir gemütlich gegen Norden. Der Wind dreht auf leichten vor Wind Kurs. Wir takeln um und setzen den Gennaker. Der Hafen East Loch Tarbert wurde uns in unserem Reiseführer empfohlen. Hier treffen sich zwei Meeresanne aufeinander. Der eine von der Atlantikseite, der andere aus der Hebriden See. Es liegen nur ca. 800 m Land dazwischen.
 
Der Hafen ist gleichzeitig Fährhafen für die Insel Harn`s, die durch die beiden Meeresarme in Nord und Süd Harris
aufgeteilt sind. Wir wollen ankern. Nach mehreren Versuchen, den besten Ankerplatz zu finden. Nicht zu weit an den Fähranleger, nicht zu dicht an den Felsen. Da meldet sich der Hafenmeister über Funk und teilt uns mit, dass das Ankern in der Bucht, durch den Bau der neuen Schwimmsteganlage, nicht mehr gestattet ist. Er bietet uns einen Platz an den Stegen für lau an. Die Mooring Bojen sind mit Leinen miteinander verbunden. Sind diese gesperrt?
 
Der Hafenmeister löst das Rätsel. Man darf an den Bojen nur festmachen, wenn man Bug und Heck sicher befestigt, da ein Pendeln um die Tonnen, aufgrund der Nähe zur Fähre, nicht erlaubt ist. Wir machen am Steg fest. Der Ort hat was. Jedoch hat am Sonntag alles zu. Nur eine Bar, die zu dem Hotel gehört, hat auf.

Leider auch die neue Harris Distillery. Es ist eine reine Gin Distille. Wir bleiben zwei Nächte.

Stornoway: Bilder: 50 bis Ende
Auch zwei Nächte bleiben wir in Stornoway. Der Weg dahin, wieder mit viel Sonne. Mal reicht der Wind zum Segeln, nach ein paar Meilen, müssen diese wieder rein. Immer wieder zwischendurch Seehund und Schweinswale. Dies lassen sich aber nicht durch uns in ihren Bahnen stören.

Stornoway ist die Hauptstadt der Insel Lewis. Ja, man kann von einer Stadt sprechen, über 8000 Einwohner. Ein wunderbar in Schuss gehaltenes Castle, ein schönes Rathaus und eine kleine Einkaufsstraße.
 
Der nördlichste Punkt ist erreicht. Wir haben unsere Vorräte langsam aufgebraucht. Ein großer Einkauf muss sein und ist hier möglich. Große Hinterherziehtasche und 2 Rucksäcke sind bis zum Rand voll.

Was natürlich sein muss, ist TeaTime. Wir haben uns dieser hiesigen Sitte angenommen. Meist suchen wir uns dafür ein kleines Cafe oder Tee Haus aus und begaffen Leute. Hier im Hafen gibt es jeden Dienstag eine besondere Darbietung. Wenn die Fischer in den Hafen zurückkommen. Ist wohl nach dem Wochenende die reichste Fischausbeute. Sitzen die Möwen bereits auf den Hafenhallen und im Wasser warten die Robben.

Sobald die Fischer ihre Fischreste über Bord werfen, geht der Futterkampf zwischen den beiden Tierarten los.
 
Wir genießen die letzten Abend am Schwimmsteg mit Landstrom. Ab morgen ist wieder Ankern oder Mooring
angesagt. Wir treten nun die Reise in Richtung Süden an.
Fr 06.07.2018 Stornoway - Armadale/Skey

49. bis 51. Reisetag , 27. bis 29. Seetag: Von Stornoway nach Armadale (Skye) / Abschnittsseemeilen: 105,0 / gesamt 1.105,5 sm

Mein Versuch, beim letzten freigegebenen Ordner, die Bilder zuzuordnen und in der entsprechende Reihenfolge zu Übertragen ist in die Hose gegangen. Die l-Cloud sortiert nicht. Daher mache die Abschnitte etwas kleiner.

Von Stornoway aus, war das Ziel das Eilean Donnan Castle. Bekannt durch den Film der Highländer und eins der Sehenswürdigkeiten, das in jedem Schottlandbuch auftaucht.

Von Stornoway aus stand Ullapoll, Gairloch oder die lnsel Rona, die vor Skye liegt, als Etappenziel an. Der Wind bestimmt die Wahl. Wir gehen nach Rona, ln die Bucht „Acairseid Mor”. Laut Handbuch einer der schönsten und sichersten Ankerbuchten. Schön ja, sicher? Eine schwierige Ansteuerung und Einfahrt. Die Passage ist eng und voller Rocks. lnnen ist es sehr idyllisch. Wir gehen vor Anker.

Nach einer ruhigen Nacht, geht es am Donnerstag noch Portree(Skye). Wir haben nun fast die lnsel Skye im Uhrzeigersinn umrundet. So langsam nimmt die Bevölkerungsdichte wieder zu. Portree ist der Hauptort der lnsel. Malerisch schön und Anfahrtspunkt für Kreuzfahrschiffe. Vom Festland werden die Besucher busseweise heran gekarrt. Wir ankern diesmal nicht, sondern gehen an eine Mooringboje. Ein Spaziergang rund ums Dorfund dann querab durch den Wald bringt uns zu einem schönen Naturplätzchen mit Wasserfällen. Der Abstieg ist müßig, ab es hat sich gelohnt.

Die Häfen und Ort in diesem Teil sind an einem Tag erkundet, lohnen sich nicht für eine zweite Nacht. Wir fahren am nächsten Tag weiter Richtung unsere Ziels, dem Castle. immer wieder, seit dem wir den Caledonien Canal verlassen haben, sehen wir in den Lochs und Seitenarmen zahlreiche Fischzucht und Fischfarmen auf dem Wasser. Hier kommt der Schottland Lachs her.
 
Auf dem Weg zum Castle unterfahren wir die Syke Bücke. Am Castle nur ein paar Bilder. Als wir den Andrang vom Wasseraus sehen, haben wir kein Bock auf Besichtigung. Wir fahren weiter und nehmen den Sound of Sleat und werden auf der Enge Höhe Kylerhea von einem Strudelfeld durchgeschüttelt. Das Schiff tanzt hin und her. Wir fahren mit nur noch 4 kn durchs Wasser, werden aber vom Strom mitgenommen, sodass wir über 10 kn über Grund fahren.

Abends um 20:00 gegen wir vor Amerdale (Skye)vor Anker. Kein Landgang, nur Übernachtung.

Impressionen Stornoway - Armadale/Skey

Mo 09.07.2018 Armadale - Craighouse/Jura

52. bis 54. Reisetag , 30. bis 32. Seetag: Armadale (Skye) nach Craighouse (Jura) / Abschnittsseemeilen: 117,3 / gesamt l222,8 sm

An den Meilen kann man sehen, wir machen jetzt Strecke. Wir waren schon in Tobermory und Oban. Wir wollen auf die Whisky Inseln.

Die Ankerplätze sind zwar empfehlenswert von der Natur her, die dazu gehörigen Orte jedoch nicht unbedingt. Von Armadale ging es an Tobermory in Sound of Mull vorbei bis Lochaline. Die meiste Zeit können wir segeln.

Lochaline erwies sich, wie beschrieben, als sichere schöner Ankerbucht. Raus sind wir nicht. Am nächsten Morgen weiter nach Ardfern. Eine große Marina mit guter Zubehörausstattung und Werft. Auf dem Weg dahin müssen wir durch den Sound of Luing. All meine Handbücher und Karten verweisen hier auf ein Strömungsstrudelgebiet erst Güte. Unkontrollierte Wirbel bis zu 6 kn, und viele Rocks, die nicht immer zu sehen sind. Also, genaues navigieren ist angesagt.
 
Ich hab den Gezeitenstrom so berechnet, dass wir nicht gegenan müssen. Es funktioniert, wir kommen bei mittlerer Tide an. Das Schauspiel ist ähnlich wie vor einigen Tagen hinter dem Castle. Wir tanzen mit 11 kn über Grund durch. Die Marina liegt an Ende eines Lochs, das sich scherenartig entlang zieht. Am Ende ist diese Marina. Mir nicht ganz verständlich warum gerade da. Ein bedeutungsloser Ort gehört dazu. Keine Infrastruktur sonst.

Wir beschließen zu Ankern und mit dem Beiboot an Land zu gehen. Schon mal den Zubehör Laden suchen, wir brauchen Gas. Auf diesem Weg geht's in den einzigen Pub im Ort. Der gefällt. Jutta ein Cider, ich ein Guinness und ein Single Malt.
 
Am nächsten Morgen schnell an den Steg und Gas, Seekarten und neue Segelschuhe für mich gekauft. Jutta ist parallel noch in den Tante Emma Laden.

Gegen Mittag starten wir zur Insel Jura. Die dort ansässige Distillery stellt meinen favorisierten Whiskey her. Der Wind steht mit 11 kn schräg von hinten. Wir setzen gleich den Gennaker und nur das Groß.

Dies geht eine ganze Zeit gut. Der Wind dreht nur auf Halbwind. Umso besser, wir schießen mit über 7 kn durch
Wasser. Nach 2 Stunden schläft der Wind ein, 1,9 kn. Also Segel rein, der kommt schon wieder. Und das tat er
auch. Schnell wieder die Segel hoch, Gennaker und Groß. Der Wind frischt aber nicht wieder auf 11 kn auf,
sondern innerhalb von wenigen Minuten auf 18 kn und Böen bis 21 kn.
 
Bei diesen Windstärken und dann noch Halbwind, ist der Gennaker nicht mehr zu halten. Wir bekommen ihn gerade noch so geborgen. Mit Genua l und Groß geht´s besser. Wir rauschen durch bis Craighouse aufJura. Da der Wind auch in der Bucht noch so stark ist, komme ich Juttas Wunsch nach, an eine Mooringboje zu gehen. Wir haben Glück und bekommen
die letzte.

Das Dinghi mit dem Motor bestücken und ab an Land. Auch hier wieder nur die Distillery und 10 Häuser, ein Hotel mit Bar. Wir rein, bestellt wird wie immer. Cider, Bier, Whisky. Da wir erst am nächsten Tag die Boje bezahlen können, nehmen wir auch gleich ein Tasting in der Jura Brennerei mit. Hier ist das Tasting kostenfrei.

Ich lasse mich beraten. Jura hat eine der größten Auswahlen an Single Malt Whiskys. Die meisten bekommen wir in  Deutschland nicht. Jutta und ich probieren 3 -4 aus. Wir nehmen eine besondere Flasche mit. Schon einen leichten im Tee, ab ins Dinghi und aufs Schiff. Weiter gehts.

Impressionen Armadale - Craighouse/Jura

Mi 11.07.2018 Craighouse - Port Ellen

55. bis 56. Reisetag , 33. Seetag: Craighouse (Jura) nach Port Ellen (lslay) / Abschnittsseemeilen: 20,4 / gesamt 1.243,2 sm

Wir sind an einem weiteren meiner gesteckten Ziele auf der Reise angekommen. Die Whisky Insel lslay.

Die Fahrt dahin war kurz und langweilig. Kein Wind, 20 sm unter Motor. Der Hafen eng und sehr flach. Da der Yachthafen voll zu seien scheint, machen wir erst an der Kaimauerfest und suchen eine Box an den Stegen. Nur noch eine frei und die liegt laut Karte in 1,20m Wassertiefe. Der Hafenmeister beruhigt mich in seiner schottischen Gelassenheit.
 
Die Karte stimmt nicht, hier sind bei NW noch 2 m. Wir fahren rein. 70 cm noch unterm Kiel. Und das bei halberTide. Aber die Besonderheit in diesem Hafen, obwohl rings herum bisher immer 1,50 bis 2 m Tidenhub waren, hier sind es nur 50 cm. Also passt alles.

Es ist 16:00 und wir wollen noch zu einigen der 8 Destillen. Die Destille Ardbeg, Lagavulin und Laphroaig haben wir schon vom Wasser aus gesehen. Sie liegen auf einem Weg von 5 km hintereinander. Also die Fahrräder von Bord und los.
 
Wir nehmen als erstes die, die am weitesten entfernte liegt, Ardbeg. Wir erhalten wieder eine Unterweisung über die verschieden Sorten und los geht's mit dem Tasting. Über eine halbe Stunde hat es gedauert. Draußen rauscht das Wasser den Berg runter, es ist Quellwasser, das durch den Torf läuft.
 
Wir fahren etwas aufwärts in Landesinnere und füllen uns eine Flasche mit dem Wasser ab. Für ein paar Tropfen in den
Whiskey, nicht mehr.
 
Das bringt unseren Zeitplan komplett durcheinander. Die anderen Destillen haben nun zu. Also nächsten Morgen nochmal den Weg und die beiden andere mit dem Fahrrad besuchen. Für den Rest der Destillen, nehmen wir am Mittag den Bus und fahren über die Insel.

Abends suchen wir uns einen Pub und schauen das England - Kroatien Spiel. Der halbe Pub ist voll Deutscher. Mittlerweise liegen 5 deutsche Yachten im Hafen. Nun kann ich für die nächsten Tage erst mal kein Whiskey mehr sehen.

Die Insel lslay war voraussichtlich die letzte Station in Schottland . Morgen soll es Richtung Nordküste von Nordirland gehen. Daher ein Resümee:

Schottland ist ein super schönes interessantes Segelrevier. Durch die Wassertiefe bis zu 250 m, der eng beieinander liegenden Inseln, entsteht kaum eine Welle und auch keine hackige See bei stärkeren Winden. Die Winde sind zwar nicht beständig, aber es war ein relaxtes Segeln. Die Vielzahl an Häfen und Ankerplätze ermöglichen kurze Tagesstrecken. Die Sanitäreinrichtungen waren gut und sauber. Selbst an Ankerplätzen war die Möglichkeit zu duschen irgendwie geregelt. Eine Duschzelle an den öffentlichen Toiletten mit integriert oder in einem Hotel.
 
Die Gezeitenströme sind, bis auf einige besonders gekennzeichnete Ausnahmen, gering. Man muss sich nicht unbedingt nach der Tide richten.
 
Die Landschaft, Fauna sowie die Tierwelt haben uns immer wieder zu Staunen gebracht. Obwohl die Bevölkerungsdichte hier sehr gering ist, einen Pub und was zu essen haben wir immer gefunden. Die Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und die Kontaktfreudigkeit der Leute war bemerkenswert.

Hier werden wir uns nochmal austoben. Wenn es die Zeit noch erlaubt, machen wir auf dem Weg nach Belfast noch einen Schottland Abstecher zu östlichen Teil von Kintyre in Richtung Glasgow.

Impressionen Craighouse - Port Ellen

Fr 13.07.2018 Port Ellen - Rathlin Island/Nordirland

57. bis 58. Reisetag , 34. Seetag. Port Ellen nach Rathlin Island Nordirland / Abschnittsseemeilen: 26,3 / gesamt 1.269,5 sm

In Schottland haben wir die Schottische Flagge zusätzlich zum „Union Jack” als Gastlandflagge gesetzt. Für Nordirland stehen wir da vor einem Rätsel. Vom Hafenmeister bekommen wir keine befriedigende Auskunft. Das Internet hilft auch nicht. Also fahren wir nur mit der britischen.

Der Wind steht günstig für die Überfahrt nach Nordirland. Auf Grund der Strömungsstrudel im nördlichen Nord Kanal fahren wir tidenabhängig um 8:30 ab. Noch nicht ganz aus der Hafenbucht raus setzten wir sie Segel. Halbwind bis leicht raumshots, 12-14 kn. Ich entscheide mich zuerst für die Genua 1 und Groß. Ich warte lieber die Abschattung der Insel Islay ab. Nicht, dass der Wind nach der Insel aufdreht und ich den Gennaker wieder Notbergen muss. Aber meine Befürchtungen verpufften. Der Wind ging auf 10 kn zurück und drehte etwas achterlicher. Also Besan hoch und Genua gegen Gennaker getauscht. Eine traumhafte Überfahrt.

Beim Anlauf auf die Insel nahm ich mir etwas Raum, um den Strömungswelle auszuweichen. Nicht dass sie hoch waren, aber halt kabbelige See. Die Tidenberechnungen passen. Wir werden mit dem Strom um die westliche Ecke mit rumgenommen. Ab in den Hafen.

Die Insel Rathlin ist mit 95 Einwohnern bestückt. Der Rest der vielen Leute hier sind Touristen, bzw. Vogelinteressierte. An den Klippen um den Westleuchtturm befindet sich eine große Vogelkolonie. Die Insel hat mehrere schöne kleine Strandsandbuchten zum Baden. Es wirkt sehr einladend. Wir entscheiden auf zwei Nächte.
 
Den nächsten Morgen strahlt die Sonne vom Himmel. Frühstück im Cockpit. Danach kurze Sachen an und ab auf die Fahrräder. Wie gut, dass wir E-Bikes haben. Die Steigungen auf der Insel haben es in sich. Wir müssen auf kurze Distanz auf 120m hoch. Mit 20 Zoll Klapprädern sonst eine Strapaze.
 
Wir erkunden die ganze Insel. Finden viele Feuchtbiotope und kleine Süßwasser Seen. Die Rindfleischzucht findet hier noch auf natürliche Weise statt. Der Bulle ist mit auf der Weide, die Kälbchen laufen bei den Muttertieren und werden gesäugt. Den Bullen stört nicht, dass der Fahrradweg mitten durch seine Weide führt. Uns schon ein wenig.
 
An den abgelegen Strandbuchten liegen Seehunde rum. Die stört es auch nicht, dass ich mal kurz baden gehe. Nach Tea Time und Eis essen, sind wir wieder am Schiff. One Day in Paradise.

Wir schließen den Tag mit einem Gang in den Pub. Hier ist Livemusik. Morgen geht aufs Nordirland Festland.

Impressionen Port Ellen - Rathlin Island/Nordirland

Di 17.07.2018 Rathlin - Ballycastle

59. bis 62. Reisetag , 35.-36. Seetag: Rathlin nach Ballycastle über Portrush / Abschnittsseemeilen: 43,7 / gesamt 1.313,2 sm

Von Rathlin geht es mit dem Strom ab nach Portrush, entlang des Küstenstreifens „Causewav Cost” mit einigen Sehenswürdigkeiten. Unteranderen die Giant's Causeway Stones. Ein UNESCO Welt Kultur Erbe. Eine Steinsäulenansammlung aus der Vulkanzeit. Wir planen mit dem Bus die Küste abzufahren.

Der Ort ist vom Hafen Rathlin schon zu erkennen. Seine rechts und links von ihm liegenden Sandstrände sind meilenweit sichtbar. Portrush ist ein Bade- und Feriendomizil. Fan und Spaß für Jung und Alt. Der Wind kommt direkt aus der Richtung Portrush, und ist lau. Diesmal mache ich mir die Einflüsse der Berge zu nutze. Wir nehmen eine Holeschlag und gegen direkt auf die Festlandsküste. Die Rechnung geht auf. Weiter unter Land dreht der Wind südlicher und nimmt bis auf 16 kn zu. Wir wenden und nehmen Kurs auf das Ziel. An zwei Buchtenköpfen müssen wir eng vorbei. An diesen erwarten uns wieder die Strömungskapriolen. Wir stampfen auf 4,5 kn in der Welle und der Strom nimmt uns mit 9 kn über Grund mit. Genial. Ich kann nicht verstehen, warum dies meiden sollte.

In Portrush angekommen, holt uns der Wetterbericht ein. Es soll ein Regen- Wochenende werden. Tut es auch. Wir planen um, die Bustour wird verschoben und vom nächsten Hafen Ballycastle durchgeführt. Trotz Regen ist der Ort mit Leuten voll. Kein Platz in den Restaurants und Bars ohne Vorbestellung zu bekommen.

Da wir nun wieder in der Zivilisation angekommen sind, werden wir am verregneten Sonntag, neben einem schönen Strandspaziergang, nur ein Highlight abarbeiten. Kühlschränke auffüllen durch einen Einkauf bei Lidl.

Die Nacht war das Schiff schwer am Schaukeln. Durch die Springtide war bei HW so ein Schwell im Hafen, dass alle Boote am Tanzen waren. Uns kam es besonders heftig vor, da wir im Päckchen lagen. Nächsten Morgen war alles wieder gut. Der Wind war mit 6 kn und das achterlich nicht zu segeln geeignet. Wir lassen die Joggel die Fahrt überan. Das auflaufende Wasser nimmt uns mit. Heute fühle ich mich fast wie zuhause in der Nordsee. Wir haben eine Grundsee querab bis 2 m, aber mit einem Wellenabstand von 10 sek. Das Besansegel ist zur Stabilisierung oben, so geht's. Wir brauchen für die knapp 20 sm nur 2,5 Stunden.
 
In Ballycastle angekommen, werden wir vom Hafenmeister in Empfang genommen, und cm genau an den Steg gelotst. Er
macht den Hafen komplett voll. Wir haben Glück an unserem Liegeplatz kann kein weiteres Schiff mehr ran. Auch dieser Ort ist ein kleiner Touristenort. Auf der Hafengasse reihen sich Eisdielen an Cafes und Bars.
 
Am anderen Morgen starten wir per Bus zu den Sehenswürdigkeiten der Causway Coast. Für8 Pfund gibt es ein Tagesticket. Was uns vorher keiner gesagt hat, wie die Busstrecke verläuft. Woanders hätte man das als Achterbahnfahrt verkauft. Die engen Klippe nstrassen und Schluchten mit einem entsprechenden Tempo. Wir waren erst mal froh, als wir in Bushmill aussteigen. Bushmill ist die einzige Single Malt Destille in Nordirland. Wir machen um kurz nach 11 Uhr ein Tasting. Angeboten waren 3 davon, bekommen haben wir dann insgesamt 5. Gutes zweites Frühstück.

Danach ab in den Bus und zu den Gaint“s Stones. Der Sage nach von zwei Riesen gebaut worden, der eine lebte in Schottland und der andere in Nordirland. Um sich aber zu besuchen, mussten diese Steine einen Pfad durch Wasser bilden. Riesen machen ihre Füße nie nass. Den Rest der Sage müsst ihr selbst googlen.

Die letzte Station ist die älteste Seilbrücke Irlands und dies über eine Felsschlucht am Wasser. (Carrick-a-Rede Rope Bridge) Gebaut von Fischern, um von ihrem Hafen die Fische über die Klippen nach Hause zu bringen. Trotz der Busfahrten, hatten wir abends am Schiff wieder angekommen, einen Marsch vom 15km durch Klippenland hinter uns. Geschafft, gute Nacht.

Impressionen Rathlin - Ballycastle

Sa 21.07.2018 Ballycastle - East Loch Tarbert

63. bis 66. Reisetag , 37.-39. Seetag: Ballycastle nach Campbeltown, Loch Ranza, East Loch Tarbert (Kintyre) / Abschnittsseemeilen: 67,8 / gesamt 1.381,0 sm

Unsere Zeit bis zum Eintreffen der neuen Crew am 01. August in Dublin reicht aus, für einen erneuten Trip nach Schottland. Wir wollen zum Ostteil der Halbinsel Kintyre , der lnsel Aran bis hin zur Galoway Coast.

Die Überfahrt durch den Nord Channel muss wieder, mangels Wind, unter Motor durchgeführt werden. Einziges spektakuläres an der Fahrt, war der mitnehmende Strom. Um Mull of Kintyre betrug dieser 5,8 kn und nahm uns so, mit der bisherigen Rekordgeschwindigkeit von 11,2 kn über Grund mit. Der Kurs über Grund zeigt durch den seitlichen Strom zum Magnetkompass ein OFF von 40 Grad an.

Die annavigierte Stadt war Campbeltown. Eins die Stadt mit 22 Whiskey Destillen, von denen nur noch zwei übrig geblieben sind. Die Stadt und auch die Destillen enttäuschend. Nur eine Nacht, nächsten Morgen weiter. Erst war East Loch Tarbert geplant. Der Wind war gut zum Segeln. lch habe mittlerweile den Griff raus, wie ich die Windbeeinflussung durch die Geländeform nutzen kann. Welche Seite ich im Loch segele, wie ich vorhalten muss, wenn eine Düse durch ein Tal jagt. Nur so kann man sich ein ununterbrochenes Trimmen der Segel ersparen.

Auf halben Weg nochmal in die Karte geschaut, Ankunft in Tarbert nicht vor 20:00 Uhr. Da fällt mir eine kleine Bucht ins Auge, Loch Ranza auf der lnsel Arran. Jutta liest im Törnführer nach und entdeckt, dass in diesem Ort die jüngste Destille Schottlands ansässig ist, also hin. Es sind nur Mooringbojen im Hafen vorhanden, wir ran. Mit dem Dinghi ans Ufer und zu Fuß weiter zum Whisky. Der Shop hat noch auf, aber der Ausschank nicht. Aber die Freundlichkeit der Schotten kommt wieder zum Tragen, der Barmann muss noch auf seinen Bus warten und macht für uns ein Privattasting. Wir bekommen zwar nicht mehr die Glas Variante für den Ausschank, sondern Plastik, aber dafür hatte das Tasting es in sich. Sechs verschiedene Whiskys in kurzer Zeit, incl. Erläuterung. Hat sich gelohnt, der Whisky war besser, als von einigen bekannten Destillen. Wir nehmen natürlich eine Bottle für Zuhause mit.

Nach der Nacht geht es nun nach East Loch Tarbert. Ein alter Fischerort, mit alter Hafenpromenade, nicht groß, aber er hat was. Die Wolken hängen über den lnseln fast bis zum Wasser runter. Es nieselt ein bisschen. Etwas gespenstisch das Ganze. lch melde mich per Funk beim Harbour Master an und bekomme von einer netten weiblichen Stimme den Platz zugewiesen.

Dieses Wochenende ist Sailing historic Festival. Viele alte kleine Schiffe liegen im Hafen. Samstag vormittags Schiffschau und Flohmarkt, abends im Festzelt Livemusik und Bier. Wir entscheiden uns für einen Rundgang um das Dorf, hoch zum alten Castle. Der Weg ist etwas steil, wir müssen bis 220 m hoch. Fürs Abendessen haben wir uns in dem Starfish angemeldet, in mehreren Büchern wurde uns das Lokal empfohlen. Ja, es war's wert. Super leckeren frischen Fisch. Danach erst in den Pub und zum Schluss ins Zelt. Super Rock Musik, was die Band da brachte. Wir schließen natürlich das Zelt mit ab. Und Sonntag soll 8:00 auslaufen sein. OHOH.

Impressionen Ballycastle - East Loch Tarbert

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